Intensiver Austausch beim Szenario-Workshop in Lemgo
Lemgo, 01. Juli 2025: Kann eine verpflichtende Einführung von Mehrwegangeboten – konkret am Beispiel von Kaffeebechern – praktisch, effektiv und flächendeckend als zirkulärer Kreislauf umgesetzt werden? Was sind die aktuellen Hürden und Hemmnisse? Wie könnten diese überwunden werden?
Diese und mehr Fragen diskutierten Expertinnen und Experten im Rahmen des Projekts CirQualityOWL plus. Das Projekt lud hierzu zu einem ganztägigen Szenario-Workshop in die SmartFactoryOWL nach Lemgo ein.
Die Teilnehmenden – darunter Hersteller, Dienstleister, Vertreter kommunaler Verwaltungen, Produktentwickler und Logistikexperten – näherten sich dieser komplexen Fragestellung mit hoher Motivation und großer Sachkenntnis. Ziel des Workshops war es, erste Ansätze für ein Konzept zu entwickeln, das die verpflichtende Einführung von Mehrwegangeboten unterstützt und gleichzeitig praktikable Lösungen für alle Beteiligten bietet.
Zum Einstieg gaben drei Fachimpulse wichtige Denkanstöße und lieferten wertvolle Grundlagen für die anschließenden Diskussionen:
- Lebensmittelrechtliche Anforderungen an Mehrwegsysteme und recycliertes Material
Dr. Sieglinde Stähle, Lebensmittelverband Deutschland e.V. - Mehrweg und Herausforderungen am Beispiel Kaffeebecher
Rafael Dyll, CUNA Products GmbH - Rückgabekonzepte in erfolgreicher Umsetzung Sven Hennebach, TOMRA Systems GmbH
In interdisziplinären Arbeitsgruppen wurden verschiedene Perspektiven zusammengeführt, um ein möglichst ganzheitliches Verständnis für die Anforderungen und Potenziale eines flächendeckenden Mehrwegsystems zu entwickeln. Besonderes Augenmerk lag auf der Umsetzbarkeit im Alltag – sowohl für Anbieter als auch für Verbraucherinnen und Verbraucher. In den Arbeitsgruppen wurden zentrale Einflussfaktoren einer verpflichtenden Mehrwegregelung analysiert. Dabei wurden politische, technologische, ökonomische, rechtliche, ökologische und soziale Aspekte einbezogen.
Diskutiert wurden unter anderem die Akzeptanz von Mehrwegkaffeebechern bei Verbraucherinnen und Verbrauchern. Auch die Wirtschaftlichkeit und Logistik bei der Rücknahme und Spülung, waren relevante Themen. Diese stellen Anforderungen an die Infrastruktur, etwa durch dezentrale Rückgabestellen, und wirken sich ökologisch aus.
Die gesammelten Ideen wurden in mögliche Szenarien überführt. In gemeinsamer Runde wurde erörtert, wie ein Pilotprojekt daraus generiert werden könnte – mit welchen Partnern, an welchen Standorten und unter welchen politischen Rahmenbedingungen.
Am Ende des intensiven Arbeitstags waren sich alle Beteiligten einig: Das Thema hat Relevanz – und das Potenzial, konkrete Veränderungen anzustoßen. Weitere Schritte sind bereits in Planung und ein Folgetreffen zur Vertiefung der Gespräche über ein mögliches Pilotprojekt ist in Vorbereitung. Die Ergebnisse des Workshops bilden nun die Grundlage für die weitere Konzeptentwicklung und die Vorbereitung eines möglichen Pilotprojekts.
Wir danken allen Teilnehmenden für die engagierte Mitwirkung und freuen uns auf die Fortsetzung des Dialogs!