15. Bauforum OWL – Circular Economy in der Bauwirtschaft


15. Bauforum OWL - Circular Economy in der Bauwirtschaft


Beim letzten Bauforum OWL haben wir grundsätzliche Potenziale einer Circular Economy identifiziert, jetzt wollten wir wissen, wie es gehen kann. Die Akteure aus Bauwirtschaft, Wissenschaft und Politik haben uns ermutigt bzw. „beauftragt“, das Thema in der Region weiter voranzutreiben.

Auf dem 15. Bauforum OWL haben wir gemeinsam mit rund 30 ExpertInnen konkrete, praxisgerechte Prozesse für OWL diskutiert, um die Abstimmung der vielen Beteiligten für die Circular Economy im Baubereich rechtzeitig anzugehen.

  • Wie entwickeln sich die Anforderungen seitens der ausschreibenden Unternehmen und Kommunen vor dem Hintergrund der gerade erwachenden politischen Vorgaben zur Circular Economy?
  • Wie setzen Unternehmen Innovationen und Technologien bereits um, die Wissenschaft und Forschung bieten?
  • Welche Kompetenzen sind bei Architekten, Bauherren und im realen Bauprozess / Baumanagement gefragt, um zirkulär zu bauen?
  • Was sagt das Ordnungs- und Ausschreibungsrecht, wenn es bspw. um den Einsatz von Rezyklaten geht?
  • Welche Hemmnisse und Hürden bestehen?
  • Wie vereinfachen wir die Prozesse?
  • Was müssen die konkreten nächsten Schritte sein?

Wir wollen die Arbeit der Akteure erleichtern und die Prozesse hin zu einer Circular Economy vereinfachen, um bei den zukünftigen Marktbewegungen im Bereich Nachhaltiges Bauen und Circular Economy nicht den Anschluss zu verlieren.

Dabei agieren wir praxisnah und orientieren die Prozesse eng an den Realitäten der Praxispartner, um so nicht nur den Handlungsbedarf, sondern auch konkrete Handlungsmöglichkeiten auszuloten.

Impulsgeber beim 15. Bauforum OWL:

  • Prof.´in Susanne Schwickert von der Detmolder Schule für Architektur und Innenarchitektur der Technischen Hochschule OWL und von Lippe zirkulär zeigte Ergebnisse aus dem Forschungsprojekt Nachhaltiges Museum Detmold: Die Rückbesinnung auf einfache, regionale und ressourcenarme Baustoffe wie z.B. Lehm oder Holz umgeht eine energieintensive Produktion, Entsorgungs- und Abfallproblematiken sowie Transportenergie. Neue, umweltbewusste Baustoffe tragen ebenfalls zu einer CO2-Reduzierung bei.
  • Nora Sophie Griefahn, Geschäftsführende Vorständin des Cradle to Cradle NGO, stellte das Cradle to Cradle-Lab in Berlin vor, die weltweit erste umfassende Sanierung nach C2C-Kriterien: Eine ehemals schadstoffbelastete Immobilie wurde mit komplett kreislauffähigen Materialien saniert. Nora Sophie Griefahn betonte die Voraussetzungen für zirkuläres Bauen: Ein Material- bzw. Gebäudepass, der Aufschluss über alle verbauten Materialien liefert, sowie die Gewährleistung der Rückbaufähigkeit.
  • Jan van der Fels vom Gebäudemanagement des Kreises Viersen präsentierte den Neubau des Kreisarchives, das ebenfalls nach zirkulärem Maßstab errichtet wird. Aus Sicht des Bauherren betonte Jan van der Fels, Nachhaltigkeitsaspekte möglichst früh im Bauprozess zu berücksichtigen, die entsprechenden Anforderungen zu stellen und Betriebsabläufe danach auszurichten. Die transparente Darstellung des Nutzen einer zirkulären Wertschöpfung wird die Akzeptanz weiter erhöhen.
  • Amelie Leipprand, Innovationsmanagerin beim Deutschen Institut für Normung (DIN e.V.), zeigte in ihrem Vortrag, dass Normierung & Standardisierung von zirkulären Baustoffen diese für die breite Masse verfügbar machen kann.




Das Vorhaben CirQuality OWL wird aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) sowie vom Land NRW gefördert.