Die zirkuläre Gebäudebewertung kann sowohl in der Planungsphase eines Neubaus als auch beim Umbau oder beim Abriss eines Gebäudes angewendet werden.
So kann ein Neubau vor der Realisierung bewertet werden, um sicherzustellen, dass er nachhaltig im Sinne der Kreislaufwirtschaft konzipiert ist. Die Herkunft der Baustoffe und Bauteile sowie deren Verbindung werden bewertet, um erkennbar zu machen, wie gut das Gebäude in Zukunft wieder in den Bauteil- und Stoffkreislauf zurückzuführen ist.
Bei einem Umbauvorhaben, zum Beispiel durch die Umnutzung oder Erweiterung eines Gebäudes, können die zu verändernden Gebäudeteile zirkulär bewertet werden. Dabei wird deutlich, welche Bauteile weiterverwendet werden sollen, da ein Rückbau nicht kreislauffreundlich wäre, welche gut rückgebaut und an anderer Stelle wiederverwendet oder recycelt werden können und welche neuen Baustoffe zum Einsatz kommen können.
Beim selektiven Rückbau werden die einzelnen Bauteile auf ihre Qualität und Rezyklierbarkeit untersucht und eine sortenreine Materialtrennung durchgeführt. So wird sichergestellt, dass wertvolle Bauteile und Materialien fachgerecht wiederverwendet, recycelt oder verwertet werden und möglichst viele Stoffe in den Kreislauf zurückgeführt werden können. Auch hier gilt: Je mehr Bauteile wiederverwendet werden können und nicht in den Stoffkreislauf gelangen, desto besser.